Ottenbach ist das Dorf des Schellerbirnbaums. 1911 gründete der Landwirtschaftliche Bezirksverein Affoltern die Obstverwertungs-Genossenschaft OVA, direkt beim Bahnhof Affoltern. Hier wurden die Ottenbacher Schellerbirnen mit Äpfeln aus Affoltern und anderen Bezirksgemeinden zu süssem und saurem Most verarbeitet, bis die OVA 2001 in den Konkurs ging. Die Gewerbezone von Affoltern am Albis wächst vom ehemaligen OVA-Areal her zur Autobahn und dieser entlang.
Auf dem Weg ins LaMarotte macht die «Wandergruppe» in der Regionalbibliothek Halt, wo die Mitarbeiterinnen Einblick in ihre vielseitigen Arbeitsbereiche geben. Ein Rundgang führt auch zur regionalgeschichtlichen Sammlung, welche Geschichte und Gegenwart des Knonauer Amtes dokumentiert. Anschliessend geht es weiter zum Kulturkeller LaMarotte, wo vor über vier Jahren die erste Nahreise startete. Bei einem Imbiss und einem Glas Wein äussert sich die Affoltemer Stadtpräsidentin, Eveline Fenner, zu aktuellen Themen in der Stadt. Damit findet die 14-teilige Wanderreihe mit ornithologischen Ausführungen von Urs Heinz Aerni und und historischen von mir ihren Abschluss.
Organisation: Kulturkeller LaMarotte, Affoltern am Albis. Reservation erwünscht. Eintritt: 25 CHF, Essen (fakultativ) 20 CHF.
Treffpunkt ab 14:30 Uhr vor dem Volg Ottenbach
Ausklang mit Imbis ab ca. 17.30 Uhr im Kulturkeller LaMarotte
Bericht im Anzeiger aus dem Bezirk Affoltern
Der Ornithologe Urs Heinz Aerni und der Historiker Bernhard Schneider führen im lockeren Zwiegespräch durch die Reusstalwanderung nach Ottenbach. Von der Bibliothek Obfelden an der Schmittenstrasse 8 führt der Weg über den Pausenplatz des Sekundarschulhauses, der die Teenager von Obfelden und Ottenbach verbindet, zum Lindenbach, der die 1847 auf Wunsch der fünf Weiler Bickwil, Unter- und Oberlunnern, Toussen und Wolsen gebildete Gemeinde Obfelden von der Stammgemeinde Ottenbach trennt. Das Verhältnis zwischen Obfelden und Ottenbach war während mehrerer Generationen ambivalent. Schlägereien zwischen den Dorfjugendlichen der beiden Gemeinden fanden in den 30er- und 40er-Jahren bevorzugt am Sonntagnachmittag statt. Heute arbeiten die Gemeinderäte bei der Realisierung des Autobahnzubringers und der Entlastung ihrer Dörfer vom Verkehr einträchtig zusammen. Zum Zeitpunkt der Wanderung ist der Most von Ottenbacher Schellerbirnen im Eichenfass am Gären und der Schellerbirnenschnaps aus dem Trester gebrannt.
Als Gast beantwortet die Ottenbacher Gemeindepräsidentin, Gaby Noser-Fanger, die Fragen von Bernhard Schneider zu Gegenwart und Zukunft der Gemeinde.
Organisation: Kulturkeller LaMarotte, Affoltern am Albis. Reservation erwünscht. Eintritt: 25 CHF, Essen (fakultativ) 20 CHF.
Ab 10:00: Kaffee und Gipfeli in der Bibliothek Obfelden
Abmarsch: 11:00 Uhr
Ab 13:00 Uhr: Lunch auf dem Biohof von Fabienne und Thomas Weber
Bericht im Anzeiger aus dem Bezirk Affoltern
Der Germanist Michael Böhler, emeritierter Professor der Universität Zürich, nähert sich im Gespräch mit dem Historiker Bernhard Schneider im Kulturkeller LaMarotte dem Schriftsteller, Politiker, Naturforscher, Philosophen und Juristen Johann Wolfgang von Goethe an.
Goethe plante 1797, die Schönheiten des Vierwaldstättersee-Gebiets mit einer spannenden «Fabel» zu verbinden. Von Stäfa aus reiste er in die Innerschweiz, um die Lokalitäten für das Tell-Epos zu evaluieren, bevor er sich dem Gotthard-Granit auf der Passhöhe zuwandte, die er bereits zum dritten Mal bestieg. Schliesslich verfasste Friedrich Schiller auf der Basis von Goethes Notizen sein Drama «Wilhelm Tell» und Goethe wandte sich Faust, der Mineralogie, der Beschreibung der Heimarbeit und vielem anderem zu.
Bernhard Schneider belegte während seines Studiums das Seminar «Naturwissenschaftliche Schriften Goethes» bei Michael Böhler. Bereits damals debattierten sie über die unterschiedlichen Optiken von Germanisten und Historikern. Rund vierzig Jahre später führen sie ihre Debatte über Goethe, Tell und Goethes dritte Schweizerreise vor 225 Jahren fort.
Der Anlass ist auch auf dem Youtube-Kanal von LaMarotte abrufbar.
Die Powerpoint-Präsentation zur Veranstaltung als PDF
Alle Details zum Anlass und Reservation: LaMarotte
Johann Wolfgang von Goethe reiste am 21. September 1797 mit dem hier gebürtigen
Kunstmaler Heinrich Meyer (1760-1832) nach Stäfa. In Wilhelm Meisters Wanderjahren
beschreibt Goethe die Heimarbeiterinnen auf der Basis einer bebilderten
Beschreibung von Heinrich Meyer. Von Stäfa aus reiste Goethe vom 28. September
bis 8. Oktober 1797 in die Innerschweiz, wo er Mineralien sammelte und die Örtlichkeiten
der Tellsage besuchte. Zurück in Stäfa studierte er das Chronicon Helveticum
von Aegidius Tschudi, verwarf später aber den Plan, ein Epos in klassischen
Hexametern über Wilhelm Tell zu schreiben, und überliess den Stoff Schiller.
Am 21. Oktober reiste er weiter nach Zürich und von dort zurück nach Weimar.
Event in Stäfa vom 2. Juli 2022
Ausstellungseröffnung im Sasso San Gottardo vom 3. Juli 2022
Veranstaltungen der Lesegesellschaft Stäfa
Website Goethe in der Schweiz
Artikel von Bernhard Schneider über den Zusammenhang des Stäfner Handels von 1795 mit Goethes Aufenthalt in der Gemeinde 1797 und Schillers Drama Wilhelm Tell, Wiedergabe mit freundlicher Genehmigung der NZZ
Von der Kirche Maschwanden geht es am Standort des hochmittelalterlichen Städtchens Maschwanden vorbei durch Oberlunnern, Wolsen und Toussen. In der Reussebene sind zahlreiche Vögel zu erwarten, die sich vom Ornithologen Urs Heinz Aerni vorstellen lassen. Die fünf Weiler von Obfelden formierten sich 1847 zu einer Gemeinde, die als wichtigste Gemeinsamkeit der Wunsch verband, sich von Ottenbach zu lösen. Mit dem Bau der Umfahrungsstrasse besteht die Chance, die Dorfstrasse für die Bevölkerung aufzuwerten und die verschiedenen Dorfteile näher zusammen zu führen.
Auf dem Biohof der Familie Schneebeli steht ein Imbiss bereit. Als Gast wird sich der Gemeindepräsident Stephan Hinners zu aktuellen Themen in Obfelden äussern.
Organisation: Kulturkeller LaMarotte, Affoltern am Albis. Reservation erwünscht. Eintritt: 25 CHF, Essen (fakultativ) 20 CHF.
Ab 10:00: Kaffee und Gipfeli
Abmarsch: 11:00 Uhr
Ab 13:00 Uhr: Lunch auf dem Biohof der Familie Schneebeli in Obfelden
Bericht im Anzeiger aus dem Bezirk Affoltern
Gleich nach dem Start in der Bibliothek Knonau lassen sich zwei historische Gebäude nicht mehr betrachten: Der 1575 erbaute Gasthof Adler wurde im April 2021 abgerissen, um einer Neuüberbauung zu weichen, nachdem der Zürcher Heimatschutz und die Bauherrschaft jahrelang bis vor Bundesgericht miteinander gestritten hatten. Der «Alte Löwen», der als Stammhaus der Meyer von Knonau galt, die spätestens 1363 das Stadtzürcher Bürgerrecht erlangten, brannte in der Nacht vom 19. auf den 20. Juli 2017 nieder. Die ältesten Teile des Gebäudes müssten im 14. Jahrhundert erbaut worden sein. Die Reise beginnt daher mit dem Schloss, in dem ab 1512 der Landvogt residierte, und der Kirche, der ältesten der Region, deren Ursprung im Frühmittelalter anzusiedeln ist.
Knonau war das regionale Machtzentrum ab dem 16. Jahrhundert. Im 13. Jahrhundert dagegen war das eschenbachische Städtchen Maschwanden von überregionaler Bedeutung. Es wurde im Anschluss an den Königsmord von 1308 zerstört, was die eigenständige Entwicklung des Dorfes Maschwanden erst ermöglichte. Ein Maschwander Wirt wird erstmals 1321 erwähnt, der Standort des Restaurants «Kreuz» lässt sich seit dem Ende des 16. Jahrhunderts nachweisen. Hier, in der heutigen «Osteria del Massaro», befindet sich das Ziel der Reise. Gesprächspartner vor dem Mittagessen ist der Gemeindepräsident von Maschwanden, Christian Gabathuler, gleichzeitig als Präsident der Zürcher Planungsgruppe Knonaueramt zuständig für die Regionalplanung.
Organisation: Kulturkeller LaMarotte, Affoltern am Albis. Reservation erwünscht. Eintritt: 25 CHF, Essen (fakultativ) 20 CHF.
Ab 10:00: Kaffee und Gipfeli in der Bibliothek Knonau
Abmarsch: 11:00 Uhr
Ab 13:00 Uhr: Lunch in der Osteria del Massaro
Bericht im Anzeiger aus dem Bezirk Affoltern
Die Kommission Biodiversität Mettmenstetten erfasste und bestimmte 2019 die Kleinlebewesen in den kommunalen Fliessgewässern und legte eine Karte an – ein Projekt mit Modellcharakter. Im Januar sind die Zugvögel noch nicht zurückgekehrt, aber Amseln, Blaumeisen oder Elstern lassen sich ganzjährig beobachten. Von Mettmenstetten führt die Nahreise nach Knonau, der Bezirksgemeinde, die weitaus am meisten Solarstrom produziert. Knonau ist die am längsten besiedelte Gemeinde der Region: Vom Zugersee her liessen sich bereits in der Steinzeit Menschen hier nieder. Auch die frühmittelalterliche Besiedlung dürfte hier begonnen haben. Dementsprechend steht in Knonau die älteste Kirche der Region, im 8. Jahrhundert gebaut, erhielt sie 1519 ihre heutige Form. Zürich gelang es im Spätmittelalter, seine Herrschaft bis nach Knonau auszuweiten und unterstützte mit diesem Ziel sogar Erzfeind Schwyz bei der Eroberung der Stadt Zug. Kurz vor der Reformation baute die Stadt Zürich hier das Landvogteischloss.
Im «Depot» erwartet die «Wandergruppe» ein besonderer Imbiss: Frisch zubereitete Pinsa, nach einem Rezept der alten Römer. Ein bisschen wie Pizza mundet Pinsa auch heutigen Gaumen vorzüglich. Als Gast wird sich Esther Breitenmoser in einem Interview zu aktuellen Themen in Knonau äussern.
Organisation: Kulturkeller LaMarotte, Affoltern am Albis. Reservation erforderlich, die Zahl der Teilnehmenden ist beschränkt. Eintritt: 25 CHF, Essen (fakultativ) 20 CHF.
Besammlung: ab 10.00 Uhr bei Kaffee & Gipfeli in der Bibliothek Mettmenstetten, Schulhausstrasse 12
Abmarsch: 11:00 Uhr
Bericht im Anzeiger aus dem Bezirk Affoltern
In Rifferswil wurde im Mittelalter einmal jährlich Vogteigericht gehalten. Der Gerichtskreis umfasste die Bevölkerung von Kappel bis zum Mutschellen. Nach der französischen Revolution fanden in der Kirche Mettmenstetten «Freiamtsgemeinden» statt. Die Bevölkerung der Landvogtei Knonau kämpfte erbittert für mehr politische Rechte. 1826 wurde in Mettmenstetten, mit Hilfe der GGA, die erste Sekundarschule in der Zürcher Herrschaft gegründet. 2016 feierte Mettmenstetten das 900-jährige Jubiläum, 2019 Rifferswil gar das 1000-jährige, doch wer ist tatsächlich älter? Unterwegs erwarten uns noch weitere «Fake-News» aus dem 17. Jahrhundert. Die ersten Zugvögel sind bereits im August weggezogen. Anfangs September folgen u.a. Frauenschnäpper und Teichrohrsänger.
Zurück in der Gegenwart steht im Kulturcafé Brister ein kleiner Imbiss bereit. Die ehemaligen Räumlichkeiten der Brennerei Tröpfli haben sich in kurzer Zeit zu einem beliebten Treffpunkt über Mettmenstetten hinaus entwickelt. Als Gast wird sich René Kälin in einem Interview zu aktuellen Themen in Mettmenstetten äussern.
Organisation: Kulturkeller LaMarotte, Affoltern am Albis. Reservation erforderlich, die Zahl der Teilnehmenden ist beschränkt. Eintritt: 25 CHF, Essen (fakultativ) 20 CHF.
Besammlung: ab 10.00 Uhr bei Kaffee & Gipfeli in der Bibliothek Rifferswil, Jonenbachstr. 1
Abmarsch: 11:00 Uhr
Bericht im Anzeiger aus dem Bezirk Affoltern
Vom Gemeindehaus Kappel führt der Weg nach Ober Rifferswil. Der Verein "Nachhaltiges Rifferswil" engagiert sich für Nachhaltigkeit, unter anderem mit Einkaufen von Produkten aus der nächsten Umgebung. Der Rifferswiler Wärmeverbund arbeitet klimaneutral mit Holzschnitzeln. Kunsthistorisch interessant ist das Schulhaus von Franz Frisch im Heimatstil. Im bäuerlich geprägten Rifferswil darf die Mühle nicht fehlen – und der Dorfbackofen ist wieder in Betrieb. Einen historischen Ausflug ins Gesundheitswesen veranlasst das Doktorhaus, das Arzt Hegetschweiler 1827 hat errichten lassen. Sein Sohn war einer der ersten akademischen Ärzte der Zürcher Landschaft und wurde von Johann Wolfgang von Goethe als «mein Schweizer Freund» bezeichnet. Vor dem Mittagessen steht wie üblich der Präsident der Zielgemeinde Red und Antwort, diesmal Christoph Lüthi.
Organisation: Kulturkeller LaMarotte, Affoltern am Albis. Reservation erforderlich, Zahl der Teilnehmenden wegen der Corona-Massnahmen beschränkt. Eintritt: 25 CHF, Essen (fakultativ) 20 CHF.
Besammlung: ab 15.30 Uhr im Klostercafé Kappel am Albis
Abmarsch: 16:00 Uhr
Ab 18:30 Uhr: Pizzaessen beim Gemeindebachofen in Rifferswil.
Bericht im Anzeiger aus dem Bezirk Affoltern
Um die Energiewende zu schaffen, braucht es
ein neues Gleichgewicht zwischen Ökonomie,
Ökologie und Gesellschaft. So weit sind sich
die Fachleute einig. Nun hat eine neue Studie
der Forschungsanstalt WSL die oft schädlichen
Auswirkungen der Subventionspraxis von Bund
und Kantonen auf die Biodiversität belegt. Überprüft
wurden folgende wirtschaftliche Sektoren:
Verkehr, Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Energieproduktion
und -konsum, Siedlungsentwicklung,
Tourismus, Abwasserentsorgung und Hochwasserschutz.
Der Befund ist ernüchternd: Für
Massnahmen zur Förderung der Naturvielfalt
stellt der Staat 500 Millionen zur Verfügung.
Gleichzeitig subventioniert er mit 40 Milliarden
Aktivitäten, welche die Biodiversität direkt oder
indirekt beeinträchtigen.
Systeme zur Realisierung der Kostenwahrheit
sind ebenfalls grundsätzlich unbestritten, doch
auf welcher Ebene? Steht die Schweiz oder die
ganze Welt im Fokus? Und falls die Wirtschaft
nach Corona eines klimafreundlichen Förderungsprogramms
bedarf: Wie soll es finanziert
werden?
> Link auf die Youtube-Übertragung
Podium:
Prof. Dr. oec. Irmi Seidl: Eidg. Forschungsanstalt WSL, Leiterin Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
Kurt Lanz: economiesuisse, Mitglied der Geschäftsleitung, Leiter Infrastruktur, Energie & Umwelt
Dr. oec. publ. Ruedi Meier: Präsident energie-wende-ja, Co-Autor Studie «COVID-19 Klimakrise - Impulsprogramm 2020/2030»
Moderation: Bernhard Schneider, Schneider Communications AG
Noch 2019 waren die Erreichung der Klimaziele für 2030 und 2050 und das Ringen um geeignete Massnahmen zur Eindämmung der Treibhausgase weltweit beherrschende Themen. Die anhaltende Corona-Krise hat inzwischen auch in der Schweiz die Umweltproblematik in den Hintergrund gedrängt und aktuellen wirtschaftlichen und sozialen Themen Platz gemacht. In Erwartung einer schweren Rezession fordern betroffene Wirtschaftskreise vom Bund umfassende Stützungsmassnahmen. Die EU und verschiedene einzelne Länder haben umfassende Programme zur Bewältigung der Klimakrise und zur Förderung der Beschäftigung lanciert. Die Avenir Suisse hingegen rät in ihrer neusten Analyse trotz zweiter Welle zur Zurückhaltung für staatliche Hilfsprogramme, um den Strukturwandel auch in Krisenzeiten zu ermöglichen. Ob Stützungsmassnahmen dem Weg aus der Corona-Krise dienen, ob sich damit die Energiestrategie des Bundes voranbringen lässt oder ob dadurch die Klima-Krise noch weiter verschärft wird, ist Gegenstand der Diskussionsrunde. Ebenso die Realisierung der Kostenwahrheit, die Finanzierung über die SNB und die Subventionspolitik des Bundes, wo eine neue Studie der Forschungsanstalt WSL nachweist, dass die Schweiz mit Massnahmen im Umfang von 40 Milliarden in den Bereichen Raumplanung, Energie, Verkehr und Landwirtschaft der Biodiversität schadet.
> Link auf die Youtube-Übertragung
Podium:
Prof. Dr. oec. Irmi Seidl: Eidg. Forschungsanstalt WSL, Leiterin Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
Kurt Lanz: economiesuisse, Mitglied der Geschäftsleitung, Leiter Infrastruktur, Energie & Umwelt
Dr. oec. Marco Salvi: Avenir Suisse, Forschungsleiter Chancengesellschaft
Dr. oec. publ. Ruedi Meier: Präsident energie-wende-ja, Co-Autor Studie «COVID-19 Klimakrise - Impulsprogramm 2020/2030»
Moderation: Bernhard Schneider, Schneider Communications AG
Der Weg der 7. Nahreise von Hausen am Albis nach Allenwinden, Kappel am Albis, liegt durchwegs in der Nähe der Grenze zur Innerschweiz. Der Blick nach Süden zeigt den Übergang von der Moränenlandschaft des Mittellandes ins alpine Gebirge. Ob sich dies auch auf die Vogelwelt auswirkt? Nicht erst ab der Reformation war diese Grenze ohne kriegerische Mittel schwierig zu überwinden. Bereits im 12. Jahrhundert rüsteten die Freiherren von Eschenbach gegen Eindringlinge aus der Innerschweiz auf. Sichtbares Zeugnis ist das gut befestigte Kloster Kappel, um das herum sich ab 1185 Konflikte zwischen plündernden Söldnerbanden aus der Innerschweiz und der nach und nach aufgebauten Herrschaft Knonau kristallisierten. Die Kappeler Kriege stellen das prominenteste Beispiel dar.
Ziel ist der Hof Allenwinden der Familien Ringger und Falkensammer, der etwa in der Mitte zwischen dem Milchsuppenstein und dem Zwinglidenkmal liegt. An Themen wird es nicht fehlen, denn immer mehr Vögel überwintern infolge des Klimawandels in Europa, wie der Ornithologe Urs Heinz Aerni darlegt. Historische Fragen betreffen etwa den Hintergrund der Legende von der Kappeler Milchsuppe und den Ruf der Berner, langsam zu sein, erläutert vom Historiker Bernhard Schneider mit Bürgerort Strättligen/Thun.
Vor dem Mittagessen steht wie üblich der Präsident der Zielgemeinde Red und Antwort, diesmal Jakob Müller.
Organisation: Kulturkeller LaMarotte, Affoltern am Albis. Reservation erwünscht. Eintritt: 25 CHF, Essen (fakultativ) 20 CHF.
Ab 10:00: Kaffee und Gipfeli in der Bibliothek Hausen am Albis
Abmarsch: 11:00 Uhr
Ab 13:00 Uhr: Lunch auf dem Hof Allenwinden
Bericht im Anzeiger aus dem Bezirk Affoltern
Der Weg der 6. Nahreise von Aeugst via Türlersee zur Vollenweid führt vorbei an einer ehemaligen Römerstrasse. Der Türlersee, dem die Reppisch entspringt, bezieht sein Wasser von kleinen Bächlein aus den umliegenden Wald-, Weide-, Wiesen- und Ackerflächen. Dies führte zu einer Überdüngung infolge von Phosphaten aus der Landwirtschaft. Dank künstlicher Belüftung verfügt der See heute wieder über eine gute Wasserqualität, denn von 1975 bis 1992 konnte der Phosphorgehalt auf ein Zehntel reduziert werden.
Im Moorgebiet am Südende des Sees werden uns verschiedene Vögel überraschen, die der Ornithologe Urs Heinz Aerni spontan kommentiert. Der Historiker Bernhard Schneider erzählt mit Blick auf die Weiler Riedmatt und Vollenweid von der Steuerrevolte 1646, die mit der Hinrichtung von drei Grossbauern aus Hausen und vier aus der Herrschaft Wädenswil endete. Die Rebellion stand in einem direkte Zusammenhang mit dem Dreissigjährigen Krieg und der Abschliessung der Stadt Zürich gegenüber der Landschaft.
Eine wichtige Rolle in der Ernährungsbilanz spielte bis ins 19. Jahrhundert der Wein. Auf dem Hof von Nicole und Robert Eberhard werden Geschichte und Ornithologie zusammengeführt: Weil über den Rebbergen der Vollenweid jeweils Milane segeln, tragen die Weine der Eberhards deren lateinischen Namen Milvus. Nach der Wanderung darf die Energiebilanz mit einigen önologischen Kostproben ausgeglichen werden. Und wie üblich steht der Präsident der Zielgemeinde vor dem Mittagessen Red und Antwort, diesmal Stefan Gyseler.
Organisation: Kulturkeller LaMarotte, Affoltern am Albis. Reservation erwünscht. Eintritt: 25 CHF, Essen (fakultativ) 20 CHF.
Ab 10:00: Kaffee und Gipfeli in der Bibliothek Aeugst am Albis
Abmarsch: 11:00 Uhr
Ab 13:00 Uhr: Lunch in der Vollenweid
Bericht im Anzeiger aus dem Bezirk Affoltern
mit:
Ruedi Meier: Ruedi Meier, Dr.oec.publ., Präsident energie-wende-ja, Co-Autor Studie Impulsprogramm 2020/2030
Marionna Schlatter: Soziologin, Nationalrätin Grüne
Niklaus Haller: Dr. MSc. ETH Architekt SIA, stv. Geschäftsführer BS2 AG (Entwicklung von Gebäudetechnik-Komponenten für den CO2-freien Betrieb von Immobilien)
Pascal Angehrn: Designer FH / VSI.ASAI, Mitglied der Geschäftsleitung baubüro in situ Zürich (Umbauten, Arealumnutzungen, Holzbau, Kreislaufwirtschaft)
Moderation: Bernhard Schneider, Schneider Communications AG
Corona verdrängt kurzfristig scheinbar alle anderen Themen. Die Luftverschmutzung geht zwar infolge des weltweiten Lockdowns überall zurück. Aber der Klimawandel ist damit keineswegs gestoppt. Entscheidend wird sein, ob der Wiederaufbau nach der Corona-Krise die Energieeffizienz stärkt – oder mit der Stützung überholter Strukturen und dem Abbau von Umweltnormen die Klima-Krise verschärft.
Seit Mitte Januar 2020 liegen die Ergebnisse des Nationalen Forschungsprogramms "Energiewende" vor. In über 100 Projekten wird aufgezeigt, dass ein wirtschaftlich und sozial verträglicher Ausstieg aus der Kernenergie mit den heute bereits bekannten Technologien und vorhandenen finanziellen Mitteln möglich wäre. Die über 300 Forschenden geben in ihrem Resümee konkrete Handlungsempfehlungen für Energieversorger, Haushalte, Betriebe, Hauseigentümer, Kapitalgeber, öffentliche Verwaltungen, Verbände, NGOs sowie die Stimmbevölkerung.
Bei der Veröffentlichung dieses Nationalen Forschungsprogramms hätte es noch niemand für möglich gehalten, dass wenige Wochen später ein neuartiger Virus grosse Teile der weltweiten Wirtschaft lahmlegen würde. Immer mehr Ökonomen warnen vor einer schweren, lange anhaltenden Rezession, sollte der Lockdown nicht möglichst schnell gelockert werden. Es gibt aber auch Exponenten aus Forschung, Politik und Ökonomie, welche diese Zäsur gerade als Chance sehen, neuen Technologien und neuen gesellschaftlichen Verhaltensweisen zum Durchbruch zu verhelfen und die Wirtschaft nach ökologischeren Kriterien auszurichten. Im Gespräch mit einigen von ihnen sollen konkrete Wege diskutiert und entwickelt werden.
Mit dem "Stäfner Handel" von 1795 begann eine unruhige Zeit. Ämtler waren daran ebenso beteiligt wie am Bockenkrieg, als die Zürcher Obrigkeit ungeachtet der Versprechungen aus der Zeit der Helvetik mit Unterstützung von Bern brachial durchgriff und mehrere hiesige Landleute hinrichtete. 1831 erhielten die Liberalen Oberhand, 1837 wieder die Konservativen, die sich beim Züriputsch zurück meldeten. Nach dem Sonderbundskrieg von 1848 gelangten die Liberalen nachhaltig an die Macht, die ihnen nun die Demokraten stittig machten, aus deren Reihen die späteren Linksparteien erwuchsen. Die Not der Soldaten und ihrer Angehörigen im ersten Weltkrieg führte zum Generalstreik, dessen Forderungen - von der AHV und dem Erwerbsausfall für Armeeangehörige bis zum Frauenstimmrecht - 1918 heftig bekämpft, aber im nachfolgenden halben Jahrhundert praktisch alle umgesetzt wurden. Mit dem zweiten Weltkrieg beginnt die Zeit, an die sich die ältesten Aeugsterinnen und Aeugster noch zu erinnern vermögen. Sandra Claus hat mit ihnen gesprochen und bringt ihre Sicht in die Diskussion mit Referent Bernhard Schneider ein.
Der Flyer zur Veranstaltung
Die sechste Nahreise des Kulturkellers La Marotte führt von Aeugst via Türlersee zur Vollenweid, wo Nicole und Robert Eberhard im höchstgelegenen Weinberg des Kantons Zürich Trauben verschiedener alter Sorten biologisch anbauen und pflegen, die nach der Kelterung unter dem Namen Milvus - Milan - in Flaschen abgefüllt werden. Milane werden wir zweifellos sehen, was gut passt zur Geschichte des Weinbaus.
Die siebente Nahreise des Kulturkellers La Marotte führt von Hausen am Albis nach Kappel.
Die fünfte Nahreise führt von Stallikon nach Aeugst. Damit die Affoltemer mit ihrem Getreide zur Mühle an der Reppisch gelangten, mussten sie den wohl deswegen so benannten Müliberg überqueren, der zur Gemeinde Aeugst gehört. Bevor wir den kleinen Pass erreichen führt der Weg am Götschihof im Aeugstertal vorbei, wo in der Zeit der Weltkriege Alkoholiker aus der Schweizerarmee therapiert wurden. Bernhard Schneider führt durch die Geschichte, Urs-Heinz Aerni kommentiert die Wanderung aus ornithologischer Sicht: Viele Vogelarten fliegen im Winter nicht (mehr) in den Süden. Das wohlklingende Flöten der Amsel ist einer der ersten Frühlingsboten und erklingt manchmal bereits im Januar.
In Aeugst geniesst die «Wandergruppe» Gastrecht im Gemeindesaal. Dort hat Ruth Bieri vom Hoflädeli einen Imbiss vorbereitet. Als Gast wird auch Gemeindepräsidentin Nadia Hausheer anwesend sein und sich in einem Interview zu aktuellen Themen in Aeugst äussern. Die seit vorrömischer Zeit besiedelte, einst arme Gemeinde zählt heute zu den bevorzugten Wohnlagen im Säuliamt.
Organisation: Kulturkeller La Marotte, Affoltern am Albis. Eintritt: 25 CHF
Start: 11:00 Uhr (ab 10:00 Uhr Kaffee und Gipfeli in der Aumüli)
Ab 13:00 Uhr: Bünder Gerstensuppe, Wienerli und Brot (Reservation erwünscht).
Der langjährige Kurator der Werner Weber-Stiftung, Eberhard Polatzek, zeigt eine Auswahl analoger Fotografien, die auf seinen Reisen entstanden sind. Mit digitalen Techniken arbeitet seine Nachfolgerin, Erika Schmid. Ob analog oder digital: die beste Technik kann das künstlerische Gestaltungsvermögen nicht ersetzen, sondern schafft zusätzliche Herausforderungen. So präsentiert die Ausstellung in Rüschlikon eine kleine Geschichte der Fotografie aus jüngerer Zeit.
Vernissage, 8. Nov. 2019, 19:30 h, Gartenhalle Nidelbad, Rüschlikon, anschliessend Besuch der Ausstellung in der Werner Weber Stiftung, Säumerstrasse 45
> Flyer mit allen Informationen
Stallikon und Wettswil bilden zusammen eine Kirchgemeinde und waren nach dem Einmarsch der französischen Truppen 1798 für kurze Zeit auch eine einzige politische Gemeinde. Der Weg führt vom kompakten Dorf Wettswil zur Gemeinde Stallikon, die ganz unterschiedliche Siedlungstypen umfasst. Start ist um 11 Uhr in der Bibliothek Wettswil. In der "Kafimüli" Stallikon erwartet uns Gemeindepräsident Werner Michel zu einem kurzen Gespräch über seine Gemeinde, die sowohl Tal als auch Berggebiet umfasst und aus der die Gründer des Klosters Engelberg stammen.
> Flyer mit allen Informationen
Vorschau: Die 5. Nahreise findet statt am 18. Januar 2019 und führt von der Aumüli im Süden der Gemeinde Stallikon nach Aeugst. Unterwegs stossen wir auf einen hochmittelalterlichen Wohnturm.
Die fortschreitende Digitalisierung führt in allen Lebensbereichen zu grossen Umbrüchen, auch in der Gesundheit. Sie bietet Chancen, birgt aber auch Risiken. Wearables wie Fitnessarmbänder oder Smart Watches zählen zurückgelegte Kilometer und verbrannte Kalorien, überwachen den Schlafrhythmus oder messen die Herzfrequenz. Durch die permanente Selbstvermessung wird Wohlbefinden und Gesundheit quantifizierbar; wer gesund lebt, kann mit Prämien oder Preisnachlässen belohnt werden. Aber auch im medizinischen Bereich werden mobile Monitoring-Geräte vermehrt genutzt.
Andreas Caduff (Biovotion) und Francis Blumberg (Swiss Re), zeigen in ihren Präsentationen das Potential und den Nutzen von Wearables auf. In der anschliessenden Podiumsdiskussion mit Dr. med. Dana Teodosiu, wird die permanente Überwachung des Gesundheitszustandes kritisch hinterfragt. Was passiert mit den Daten? Was soll erlaubt sein und was nicht? Sind wir auf dem Weg zum gläsernen Patienten?
Ort: Swiss Re, Gheistrasse 37, Rüschlikon; Datum: 24.11.2016, 19:00 h; Moderation: Bernhard Schneider
Wanderung zum Buch «700 Jahre im Überblick: Das Knonaueramt – die Stadt Zürich – die Eidgnossenschaft».
Das Kloster Kappel als Pforte zur Innerschweiz und als Amtssitz der gnädigen Herren von Zürich – das Gelände der Schlacht bei Kappel und ein Blick auf die Folgen der Niederlage Zürichs – Hausen als Schnittstelle von Ackerbau und Viehwirtschaft – die Schnabelburg und ihre Rolle in der Entstehungsgeschichte der Schweiz.
Das Knonaueramt – die Stadt Zürich – die Eidgenossenschaft. Am 26. Mai 2016 um 21 Uhr spielte die Huusemer Liveband "And the sparkling two" mit Miriam und Lars Heinzer sowie John Klingelhoffer in der Mülibar Hausen am Albis. Bernhard Schneider erzählte historische Geschichten aus dem Säuliamt.